Re: Warum ist mir die Debatte um einen Berufsverband wichtig, warum beteilige ich mich aktiv an ihr?
Verfasst: Mo 17. Apr 2017, 19:52
Ein Berufsverband für Archäologie ist grundsätzlich wichtig. Allerdings gibt es ein aus meiner Sicht wichtiges Hindernis, nämlich die Einheitlichkeit der Ausbildung. Während beispielsweise die Approbationsordnung für Mediziner bundeseinheitlich das Studium hinsichtlich der Ausbildungsinhalte als Rahmen regelt, gibt es im Bereich der Archäologie eine solche Vereinheitlichung, mit Ausnahme von nicht als verbindlich geltender Empfehlungen unterschiedlicher Verbände (in Bezug auf den Bereich der Ur-und Frühgeschichte) nicht, von den anderen Archäologien (Ägyptologie, Provinzialrömische Archäologie, Klassische Archäologie, etc.) ganz zu schweigen. Statt dessen wird das persönliche Interesse und der persönliche Arbeitsschwerpunkt des jeweiligen Lehrstuhlinhabers als Maßstab für den jeweiligen Ausbildungsbereich und damit die jeweilige Universität genommen. Die hier angesprochene Diskussion von schwarzen Schafen und die Archäologie schädigenden Personen würde sich bei einer Angleichung der Ausbildungsinhalte weniger stellen. So jedoch wirkt sich die unterschiedliche Ausbildung an den einzelnen Universitäten letztendlich auch auf so manche Arbeitsweise aus, denn während Absolventen von Universität A als besonders gut gelten, sind Absolventen von Universität B mitunter weniger gern in Bundesland C gesehen, hier spielt letztendlich auch der Streit und die Konkurrenz der jeweiligen Lehrstuhlinhaber um den archäologischen Stein der Weisen mitunter (aber Gott sei Dank immer weniger!) eine Rolle.
Während beispielsweise in Kiel an der CAU oder an der RUB Bochum besonderes Augenmerk auf Praxis und der Transfer von Forschung in die Wirtschaft gelegt wird, gibt es mitunter Institute, die weiterhin die Forschung und nur die Ausbildung für die Universitätslaufbahn ausgestalten. Ein Berufsverband für Archäologen macht Sinn,aber nur dann wenn die Ausbildung vereinheitlicht wird. Angesichts des föderalen Prinzips sollte zumindest eine, bezogen auf den Geltungsbereich des jeweiligen Denkmalschutzgesetzes (also auf Länderebene), Anpassung der Ausbildungsinhalte stattfinden. Letztlich gibt es ja auch bei der Ärzteausbildung Unterschiede an den einzelnen Universitäten, aber der Rahmen sollte einheitlich gesteckt werden. Jeder Lehrstuhlinhaber soll und muss frei forschen können (Grundrecht aus Art 5 III GG), aber dennoch muss ein einheitliches Ausbildungskriterium als Rahmen (ähnlich wie das (Raumordnungsgesetz) ROG im Verhältnis zu den Landesplanungsgesetzen und das Verhältnis zum Baugesetzbuch als Rahmengesetz dient) geschaffen werden. Nur dann macht ein Berufsverband auch Sinn. Denn Professionalität muss in München ebenso wie in Kiel oder Rostock oder Bochum in jeder Art und Weise vergleichbar sein! Ohne dieses Grundkriterium macht ein Berufsverband aus meiner Sicht keinen Sinn.
Während beispielsweise in Kiel an der CAU oder an der RUB Bochum besonderes Augenmerk auf Praxis und der Transfer von Forschung in die Wirtschaft gelegt wird, gibt es mitunter Institute, die weiterhin die Forschung und nur die Ausbildung für die Universitätslaufbahn ausgestalten. Ein Berufsverband für Archäologen macht Sinn,aber nur dann wenn die Ausbildung vereinheitlicht wird. Angesichts des föderalen Prinzips sollte zumindest eine, bezogen auf den Geltungsbereich des jeweiligen Denkmalschutzgesetzes (also auf Länderebene), Anpassung der Ausbildungsinhalte stattfinden. Letztlich gibt es ja auch bei der Ärzteausbildung Unterschiede an den einzelnen Universitäten, aber der Rahmen sollte einheitlich gesteckt werden. Jeder Lehrstuhlinhaber soll und muss frei forschen können (Grundrecht aus Art 5 III GG), aber dennoch muss ein einheitliches Ausbildungskriterium als Rahmen (ähnlich wie das (Raumordnungsgesetz) ROG im Verhältnis zu den Landesplanungsgesetzen und das Verhältnis zum Baugesetzbuch als Rahmengesetz dient) geschaffen werden. Nur dann macht ein Berufsverband auch Sinn. Denn Professionalität muss in München ebenso wie in Kiel oder Rostock oder Bochum in jeder Art und Weise vergleichbar sein! Ohne dieses Grundkriterium macht ein Berufsverband aus meiner Sicht keinen Sinn.